„Durch den Aufklang eines Bildes werden Echos in der fernen Vergangenheit geweckt, und es ist kaum abzusehen, bis zu welcher Tiefe diese Echos hinabreichen, ehe sie verhallen. In seiner Neuheit, in seiner Aktivität, besitzt das dichterische Bild ein eigenes Wesen, eine eigene Dynamik. Es beruht auf einer direkten Ontologie. An dieser Ontologie wollen wir arbeiten“
Institut EchoRaum Arts
Gaston Bachelard: Poetik des Raumes
Aktuell
ANDRÉ DHÔTEL. Zur Aktualität einer „Intelligenz der Natur“
André Dhôtel – Zur Aktualität einer Intelligenz der Natur
Am Anfang einer längerfristig geplanten und aus dem Institut heraus initiierten Projektreihe zum Verhältnis von Mensch und Natur steht die Begegnung mit dem Werk des französischen Autors und Dichters André Dhôtel (1900-1991). André Dhôtel? – in den deutschsprachigen Ländern fragt man zumeist vergeblich nach ihm. Obwohl in Frankreich über 70 Bücher von ihm erschienen sind, darunter allein rund 50 Romane und Erzählbände, trotz mehrerer Literaturpreise und zahlreicher Publikationen über ihn, haben seine Werke im Ausland aufgrund fehlender Übersetzungen bisher kaum Resonanz gefunden. Das könnte sich durch die im April erschienene Romanübersetzung von Anne Weber vielleicht ändern.Die Dhôtel gewidmete Tagung in Bremen möchte mit Vorträgen, Lesung, Gespräch und künstlerischen Beiträgen zur Entdeckung eines Autors anregen, dessen Werk auch in der französischen Literatur einzigartig dasteht.Dhôtel und seine Figuren entdecken das Wunderbare inmitten des scheinbar Belanglosen und Alltäglichen. Die Präsenz des Anderen neben dem Gewohnten und Bekannten und neben den rationalistischen Erklärungen der Welt öffnet den Blick vor allem auch für neue Begegnungen mit der Natur. Auch wenn Dhôtel keine botanischen Bücher geschrieben hat, so spielen Natur und Naturbeziehung in seinen Werken doch eine wichtige Rolle und seine Auffassung einer unvergleichlichen, der Natur eigenen Intelligenz könnte heute mithin als Beitrag zu einer Wende im Verhältnis von Mensch und Natur verstanden werden.Unter dem von Dhôtel mehr behelfsmäßig als programmatisch verwendeten Begriff einer „Intelligenz der Natur“ wird die Tagung auch der Frage nach Bezugspunkten zum Schreiben über Natur in der zeitgenössischen Literatur nachgehen. Programm:Anne Weber (Autorin und Übersetzerin) liest aus ihrer soeben neu erschienenen Übersetzung von André Dhôtels Roman Bernard der FaulpelzPeer de Smit (Theatermacher, Literaturwissenschaftler, Autor): André Dhôtel – Wunder im Beiläufigen führt in die Welt von Dhôtels erzählerischem Werk ein unter besonderer Berücksichtigung der NaturbegegnungCord Riechelmann (Botaniker, Philosoph und Verfasser zahlreicher Naturbücher) befasst sich in seinem Beitrag mit der Intelligenz der RegenwürmerLudwig Fischer (Literaturwissenschaftler, Autor, Naturtheoretiker und Kräuterexperte) hält ein Referat zur Frage Vermenschlichte Natur? Über eine Herausforderung in ’Naturbüchern’Ensemble EchoRaum Arts präsentiert tanzperformative Filme zur Naturbeziehung in Dhôtels WerkTable Ronde mit allen Mitwirkenden zum Thema einer „Intelligenz der Natur“ bei Dhôtel und in der heutigen zeitgenössischen Literatur
Tagung in Kooperation mit dem Institut français Bremen 24. Juni 2022 16:00 bis 21:30 Uhr
…Denn es gibt in der Natur eine Intelligenz, die nicht die unsere ist. Indem man alles auf Funktionen reduziert, vergisst man, dass es reelle Gegebenheiten in der Welt gibt, die unserer Intelligenz entgehen.
André Dhôtel : L’école buissonnière. Gespräche mit Jérôme Garcin
Fotos mit freundlicher Genehmigung von La Route Inconnue, Associationdes Amis d'André Dhôtel
Künstlerisches Erkunden von PflanzenWorkshopMit Rée de Smit, Choreographin/Tänzerin, intermediale Projekte Einführung: Peer de Smit1. Juli, 17:00 bis 19:00 Uhr, 2. Juli, 10:00 bis 13:00 UhrInstitut français BremenAnknüpfend an die Tagung André Dhôtel - Zur Aktualität einer Intelligenz der Natur gilt dieser Workshop der Naturbegegnung und einem Echo auf Pflanzen mit unterschiedlichen künstlerischen Medien wie Schreiben, Zeichnen, Foto/Video, Tanzperformance u.a..Die Teilnahme ist unabhängig von der vorangehenden Tagung für Interessierte jeden Alters mit und ohne Vorerfahrungen möglich.
Gerhard-Marcks-Haus Bremen, 18. Okt. 2022
Anders Sehenfür Blinde, Sehende und Sehbeeinträchtigte.Erkundung der Ausstellung von Steinskulpturen und Skizzen des Bremer Bildhauers Dietrich Heller, mit Rée de Smit, Cony Theis und Studierenden der HKS Ottersberg .
Moderner Tanz in die Unesco-Liste des Immateriellen
Kulturerbes aufgenommen.
EchoRaum Arts Ensemble in Dokumentationsfilm zum Modernen Tanz
moderner tanz_künstlerisch
Die vollständigen EchoRaum Arts Filme mit Originalmusik:
EchoPerformance für Sigurd Leeder in einer Ausstellung von Werken von Gerhard Marcks, Gerhard-Marcks-Haus Bremen, 2017. Ausschnitte Aufführung
EchoGraffitos Werkstatt Einblicke, 2021. Kurzfilm
„Schwimmendes Licht“ – passerelles de lumière. EchoRaum für Paul Celan 2021. Kurzfilm
Moderner TanzIm November 2022 wurde der Moderne Tanz und die zeitgenössische Praxis des Modernen Tanzes in die Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Damit würdigt die Weltkulturorganisation Impulse, die den Tanz im 20. Jahrhundert grundlegend verändert haben und die sowohl in die zeitgenössische Tanzproduktion hineinwirken als auch in die Tanzausbildung und Tanzvermittlung. Kennzeichnend für Techniken und Praktiken des Modernen Tanz ist ein künstlerisches Bewegungsverständnis, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt und jenseits von standardisierten Stilformen und Vokabularen individuelle Bewegungsmotive fördert. Über den Bühnentanz im engeren Sinne hinaus hat sich Moderner Tanz auch in zahlreiche soziokulturelle Bereiche der Gesellschaft hinein entfaltet. Anknüpfend an emanzipatorische Bewegungen der Tanzkultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Potenziale der Kunst für kulturelle Bildung und Entwicklung geltend gemacht haben, verbindet sich Moderner Tanz heute vielfach mit inklusiven und gemeinschaftsfördernden Initiativen und inspiriert intergenerative und interkulturelle Projekte. In Verbindung mit der Aufnahme des Modernen Tanzes ins immaterielle Kulturerbe dokumentiert nun ein Film von Eva Blaschke/EUROLAB die Vielfalt, in der sich Moderner Tanz in der Gegenwart ausgeformt hat. Auf Einladung der Initiatorinnen hat sich auch Rée de Smit mit dem EchoRaum Arts Ensemble an dem Filmprojekt beteiligt, zu dem rund dreißig Choreograph:innen und Tanz-Ensembles beigetragen haben.Auch wenn sich die Tanzprojekte des EchoRaum Arts Ensembles nicht ausschließlich oder in direkter Linie am Modernen Tanz orientieren, so verdanken ihm Choreographie und tänzerische Praxis doch wesentliche Anregungen. Dazu gehören etwa die Einbeziehung verschiedener künstlerischer Medien, die Entwicklung von Choreographien aus dem Ensemble heraus und Techniken, die mit der Erkundung des eigenen Körpers und seiner differenzierten Bewegungsmöglichkeiten einhergehen.
Anders Sehen
Neue Kommunikationsplattform für Modernen Tanz:
Als „Herzstück“ des von der Gesellschaft für Tanzforschung e.V. initiierten gemeinsamen Digitalisierungsprojekts „MODERNER TANZ – Dance Education for Future 2022/23“ ist eine Kommunikationsplattform für den Modernen Tanz fertig gestellt. An diesem umfangreichen Kooperationsprojekt waren die Arbeitsgemeinschaft Rosalia Chladek Deutschland/ IGRC e.V. und EUROLAB e.V.,-Europäischer Verband für Laban Bartenieff-Studien beteiligt.
Weitere Informationen zu EchoPerformance für Sigurd Leeder unter Projekt 2017
Orgelwoche Bremen 2023
Das Abendgebet mit TanzMi, 13.09.2023 | 20:00 - 21:30 Uhr. Ort der Veranstaltung: Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Michael Grohn - | Grohner Bergstr. 1, 28759 Bremen.Komposition und Orgel: Jürgen BlendermannTanz: EchoRaum Arts-Ensemble mit Rée de Smit, Olga Bauer, Svea KrullText und Sprecher: Peer de SmitGesang: Sönke Kuntze und Jan-Patrik Jürgens
Projektbericht zu den Veranstaltungen im Rahmen der Kooperation von EchoRaum Arts, An-Institut der HKS Ottersberg, mit Changing City Kunst im öffentlichen Raum Bremen und Martinshof Regionalcenter Bremen Ost
Fortsetzung des Berichts mit Fotos PDF
Changing City Bremen, 50 Jahre Kunst im öffentlichen Raum fand von Juni – September 2023 an zahlreichen Orten in Bremen statt. Projektleiterin Valentina Rojas Loa gelangte über die Vermittlung von Veronika Wiegartz, stellvertretende Direktorin vom Gerhart Marcks-Haus, mit der Frage an mich, ob ich im Martinshof Bremen einen Walk für Behinderte zu den großformatigen Reliefs von Thomas Recker veranstalten würde, die dort als „Kunst am Bau“ in das Gebäude implementiert sind. Sie gehören zu den 680 Kunstwerken im öffentlichen Raum Bremens….
EchoText auf Matth. 6, 25-34KINDER DER SORGEMt. 6, 25-34, Sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.Ist die Sorge eine Frage?Frage ich, weil ich mir Sorgen mache?Fragt die Sorge nach dem, was kommen könnte?Kommt, was kommen könnte, dem Fragen entgegen?Stellt sich die Sorge dem Ankommenden in den Weg? (…)Ist die Sorge ein Bedenken?Entspringt die Sorge dem Zweifel?Schaut, wer sich sorgt über den Tellerrand hinaus?Haben alle einen Teller?Haben alle genug auf dem TellerWird man die Sorge, wenn sie einmal da ist, wieder los?Hat man Sorgen oder hat einen die Sorge? Ist die Sorge eine Obsession?(….)Wohnt nicht nur jedem Zweifel, sondern jeder Frage die Sorge inne?Sind wir also, indem wir fragen, Kinder der Sorge?Wie weit ist es bis zum Himmel, fragt das Kind?Und wo ist das Ende der Welt?Und was ist hinter dem Ende?
Thomas Recker: Reliefs im Außenbereich des Martinshofs.
Rée de Smit: La Matina EchoReliefs zu Thomas Recker.
Projektbericht
Tastendes Erkunden einmal anders.
Gestisches Erkunden der Reliefs von Thomas Recker.
INS GLAS
Lange Nacht der Museen Bremen, 25. Mai 2024, EchoRaum Arts mit Rée de Smitim Gerhard-Marcks-Haus
Interaktive Installation mit verschließbaren Gläsern
Verschließbare Gläser finden in Haushalt, Gastgewerbe und Gewerbe vielfältige Verwendung. Als Behälter für Eingemachtes füllen sie die Regale von Supermärkten und Fachgeschäften und landen nach Gebrauch oder Verbrauch ihres Inhalts gewöhnlich im Glasmüll.Die Installation INS GLAS interessiert sich für ästhetische Funktionen von Gläsern, die im Alltag vermutlich eher selten Beachtung auf sich ziehen und ist aus dem längerfristigen tanzperformativen Projekt EchoRaum Arts-Ensembles zum Thema Natur hervorgegangen.
Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Museen waren dazu eingeladen, Gläser verschiedener Formen und Größen, die zuvor gereinigt und von ihren Etiketten befreit worden waren, mit ganz unterschiedlichen hierzu bereit liegenden Dingen und Materialien zu bestücken: Kerne, Gräser, Steine, verwelkte Blätter, Glaskugeln, Bruchstücke und Fragmente aus der Natur oder menschengeschaffenen Welt. Darüber hinaus konnten kleine mit Transparentfolie versehenen Karten mit Zeichnungen oder schriftliche Aufzeichnungen versehen werden und wie die Gegenstände in die Glasbehälter gelegt werden.Die befüllten Gläser wurden zusammen mit Plexiglasscheiben Elemente einer transparenten Skulptur.Die Dinge im Glas regen zum Nachdenken an über die ambivalenten Eigenschaften und Möglichkeiten sowohl der Gefäße als auch ihres Werkstoffs.
Da die Exponate von Péris nicht zum Tasten freigegeben waren schuf Rée de Smit zu diesem Anlass eine tastbare EchoSkulptur zu Péris Skulptur Help Your Neighbour.
Gestische Erkundung von tastbaren Skulpturen für Blinde, Sehbeeinträchtigte und Sehende mit Rée de Smit, Cony Theis und Studierenden der HKS Ottersberg.
Veranstaltungen zur Ausstellung Péri’s People mit Werken des Ungarischen Bildhauers Peter László Péri (1899-1967)Im Gerhard-Marcks-Haus Bremen, 13. März und 27. April 2024
Lange Nacht der Bremer Museen 25.05.2024
Peter Lásló Péri
Echoskulptur Rée de Smit
In der Veranstaltung
Help Your Neighbour
Lange Nacht der Bremer Museen 25.05.2024
GLASSWORK - IM GLASS
Tanzperformativer Kurzfilm
Glasswork – Im Glas wurde als Beitrag zu Tanz-Souvenirs und Zeit-Geister 2024. Netzwerk Moderner Tanz produziert
Ein cinematographisches und choreographisches ProjektGläser spiegeln, was um sie herum ist und geben zugleich den Blick frei auf das, was in ihnen ist und hinter ihnen. Leergut lädt zum Kennenlernen der Leere ein, zur Suche nach neuen Inhalten und Etiketten. Im Übergangsraum von Materiellem und Immateriellen eröffnen sich dabei vielfältige Bezüge zu äußeren wie inneren Befindlichkeiten, zu kulturellen, sozialen und biographischen Kontexten. Das Projekt gilt ihrer spielerischen Erkundung.
KINDER DER SORGE
Kinder der SorgeDer Film basiert auf Videoaufnahmen des im Rahmen der Bremer Orgelwoche am 13. September 2023 aufgeführten Abendgebets (Die Vesper) in der Vertonung von Jürgen Blendermann. Er verfolgt keine dokumentarischen Ambitionen, sondern choreographiert Elemente der Aufführung neu: Orgelmusik, Tanzperformance und Sprache verbinden sich solcherart zusammen mit Innenraum-Bildern der Kirche St. Michael in Bremen Grohn zu einer audiovisuellen Komposition. Der titelgebende poetische Text Kinder der Sorge nimmt Bezug auf zu den Absätzen über die Sorge im 6. Kapitel des Matthäusevangeliums, die für das Abendgebet im September vorgesehen sind. Bei der Aufführung wurde Kinder der Sorge ungekürzt und zusammenhängend an einer Stelle gesprochen.In der neuen Struktur und komprimierten Fassung musste notgedrungen auf einige Elemente des Abendgebetes wie insbesondere den Choral und die größeren Raum einnehmenden Gesangspassagen verzichtet werden.
Choreographie: Rée de SmitTanzperformance : Olga Bauer und Rée de SmitKomposition und Orgel: Jürgen BlendermannText und Sprecher: Peer de SmitGesang: Jan-Patrick Jürgens und Sönke KuntzeKamera und Schnitt: Ramón de SmitFilm: EchoRaum Arts