Gaston Bachelard: Poetik des Raumes
die firma arp – Hans Arp: Formenkosmos und Atelierpraxis
Veranstaltung für Blinde, Sehende und Sehbeeinträchtigte zur Ausstellung im Gerhard-
Marcks-Haus, Bremen. Erkundung der Werke anhand von tastbaren Skulpturen.
Mit Rée de Smit, Tanzperformerin, Cony Theis, Künstlerin und Kunststudierenden der
HKS-Ottersberg.
22. November 2022
Anders Sehen - Hans Arp
Hans Arp als Lyriker
Hans Arp (1886-1966) war nicht nur ein bedeutender Bildhauer, Maler und Grafiker des
20. Jahrhunderts, sondern ein ebenso herausragender Lyriker. Mit seinen poetischen
Texten steht er in der deutschen und französischen Literatur des letzten Jahrhunderts
einzigartig da. Auch wenn Arp den Dadaismus mitbegründet hat und Bezüge zum
Surrealismus bestehen, ist sein poetisches Werk kaum auf einen literaturgeschichtlichen
Nenner zu bringen.
Der Dichter Hans Arp macht vor nichts Halt und nichts ist vor ihm sicher. Was ihm an
Worten und Begriffen in die Finger gerät, dreht und wendet er, stellt es auf den Kopf und
schüttelt und rüttelt es so lange, bis alle Bedeutungen, die darin stecken, aus ihm
herausgefallen sind. Genügt das noch nicht, biegt oder zerbricht er es oder demontiert es
auf andere Weise. Dann setzt er die Bruchstücke neu zusammen.
wenn die viereckig zugeknöpften sonnen mit hüh
und hott holterdipolter fortrollen
bildet ein huhu die letzte substanz [1]
Er mokiert sich über Gott und die Welt und über sich selbst dazu. Nichts kann ihm so heilig
und nichts so teuflisch sein, als dass er es in seinen Gedichten nicht aufgreifen würde.
Er schert sich weder um Tabus noch um hierarchische Vorgaben welcher Art auch immer.
Höchstes und Niederstes sind ihm einerlei. Er kennt keinerlei Respekt und schon gar keine
Unterwürfigkeit. In der Welt des Gedichts sind gültige Normen und Gesetze außer Kraft
gesetzt. Sie sind ihm so lang wie breit. Kaiser wie Bettler, Königin wie Sklavin, Engel wie
Halsabschneider gelten ihm gleich. Nonsense und Sense sind ihm Mitglieder derselben
Familie. Sie können nicht voneinander getrennt werden, ohne dass das Gedicht Schaden
nimmt.
die kunst ist doppelt so groß als der vater
und die mutter dient als linker schuh [2]
Peer de Smit
1: Hans Arp: Gesammelte Gedichte. Zürich u. Wiesbaden, 1963, Bd I, S. 221.
2: A.a.O.: S. 179.
Fr. 22.09. 16 Uhr.
Workshop zu den plastischen Bildern von Thomas Recker im Martinshof
Bremen
Mo. 18. – 22. September 2023
Martinshof Regionalcenter Bremen-Ost (Georg-Gries-Straße 1, 28329 Bremen.
Tastendes Erkunden der plastischen Bilder von Thomas Recker und Echo-
Skulpturen im Martinshof Bremen
Öffentliche Veranstaltung für Blinde, Sehbehinderte und sehende Menschen.
Martinshof Regionalcenter Bremen-Ost (Georg-Gries-Straße 1, 28329 Bremen)
Künstlerisches Projekt mit Rée de Smit, EchoRaum Arts/An-Institut der Hochschule für
Künste im Sozialen, Ottersberg, Studierenden aus der Klasse Cony Theis und mit im
Martinshof Bremen Arbeitenden.
Künstlerisches Projekt mit Rée de Smit, EchoRaum Arts/An-Institut der Hochschule für
Künste im Sozialen, Ottersberg, Studierenden aus der Klasse Cony Theis und mit im
Martinshof Bremen Arbeitenden.