corpus
Kurzfilm von Peer de Smit und Christoph Jäger
Glasfassadenkomplexe ragen obszön in den Himmel. Gebäudeblöcke protzen mit
einer Ästhetik, in der Menschen nicht vorgesehen sind. Die Abfertigungsräume der
Krankenhäuser betritt man standardmäßig durch Drehtüren. Daneben die Zonen
des Zerfalls und der Verwahrlosung. Ein Haus hebt ab und segelt mit
durchbrechendem Boden über Äcker und Felder ins Ungewisse. Wer die Welt nicht
mehr ertragen kann, schnürt seinen Schädel ein. Die Vögel, die bald durch die
Spiegelräume von Fensterscheiben, bald durch den Realhimmel fliegen sind wie ein
Zeichen aus einer Welt, die es nicht mehr gibt.
In ihrem Film corpus spüren Christoph Jäger und Peer de Smit dem Verhältnis von
menschlichem Körper und Gebäudekörpern in einer Großstadt nach. Sie erkunden
Körper als Häuser, von denen fragwürdig geworden ist, wer sie bewohnt und ob sie
menschlichem Leben und Fühlen überhaupt noch Raum geben. Filmische Bilder,
Performance, poetische Texte und Musik schaffen das Bild einer Dystopie, die
schon Gegenwart geworden ist.
Der knapp halbstündige Film ist im Kontext diverser Projekte zur Gestischen
Forschung entstanden. Einen Link verschicken wir gerne auf Anfrage. Hier der
Trailer: